GELD-Magazin, Nr. 3/2025
MÄRKTE . Kurzmeldungen
Japan Keine schlechten Karten
Starke Renditen. Angesichts des „Zoll-Krieges“ wirft Franklin Templeton einen Blick auf das ex portlastige Japan. Gemessen am Nikkei 225 In dex haben japanische Aktien in den vergangenen zehn Geschäftsjahren sehr gute Renditen in Lo kalwährung von annualisiert mehr als acht Pro zent erzielt. Ein solides Gewinnwachstum fach te den Aufwärtstrend sowohl der Dividenden als auch der zugrunde liegenden Kursrenditen in die sem Zeitraum an. Ebenfalls kein Nachteil: In den vergangenen Jahrzehnten haben japanische Un ternehmen nicht nur lokale Niederlassungen in den USA gegründet, sondern sie haben auch ihre globale Präsenz ausgeweitet, um die Abhängig keit von einem einzelnen Markt zu verringern. So entfällt fast ein Drittel aller Fahrzeuge, die in den USA produziert werden, auf japanische Autobau er. Die Exporte Japans in die USA machten 2024 nur rund 21 Prozent der Gesamtexporte aus.
Indien: Positives Bild
Alternativer Standort für Innovationen. Indiens Börse ist heiß begehrt, Mo nica Defend, Leiterin des Amundi Investment Institute, glaubt dass das auch langfristig so bleiben wird: „Indische Aktien stehen mit einer annualisierten Rendite von 8,2 Prozent weiterhin an der Spitze der Erwartungen, wobei die Aussichten für ein starkes Gewinnwachstum die teils bereits überzogenen Be wertungen weiterhin übersteigen. Der indische Markt scheint den Druck der Zolldiskussion weniger zu spüren als Produktionsstandorte wie Vietnam oder Indonesien.“ Darüber hinaus entwickle sich Indien zu einem Nutznießer der anhaltenden technologischen Rivalität zwischen den USA und China. Multi nationale Unternehmen, die ihre Lieferketten diversifizieren wollen, entde cken den Subkontinent laut der Amundi-Expertin immer mehr als attraktiven alternativen Innovationsstandort. Neuer Megatrend? Im Zuge der Diskussion, welche Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) den kommerziellen Durchbruch bringen werden, wird „Physical AI“, also die Einbettung von KI, beispielsweise in autonom fah rende Autos, Drohnen oder humanoide Roboter, ein großes Marktpotenzial beigemessen. In einer durchaus optimistischen Analyse der Commerzbank zum Thema heißt es: „Speziell bei humanoiden Robotern, der Krönung der Robotik, sind deutliche Fortschritte zu verzeichnen, die auch sehr medien wirksam präsentiert werden.“ Vielleicht schon etwas unheimlich: Das neu entstehende Potenzial für humanoide Roboter wird auf bis zu zehn Millionen Physical AI: Drohnen, Roboter & Co.
Argentinien: Drastische Maßnahmen
Umstritten. Der argenti nische Präsident Javier Milei hat einen dreistufigen Plan zur vollständigen Umgestal tung der Wirtschaft durchge setzt. Erste Ergebnisse: Die langfristigen Gewinne aus den drastischen Sparmaß nahmen gehen mit einem starken Rückgang des Le bensstandards einher. Die
Michaël Vander Elst, Fondsmanager bei DPAM
Einheiten im Jahr 2030 und über eine Milliarde in 2050 taxiert. Das ent spricht einem Volu men von rund fünf Billionen Dollar in 2050, also dem dop pelten aggregierten Umsatz der 20 größten Automobil hersteller in 2024.
Gesundheitskosten sind emporgeschnellt, die Renten wurden gekürzt und viele Sozialprogramme abgebaut. Der Massenkonsum ging im Februar 2025 gegenüber dem Vorjahr um 10,2 Prozent zurück. Außerdem musste Milei seine Reformen mit harter Hand gegen öffentli chen Protest durchsetzen. Michaël Vander Elst, Fonds manager bei DPAM: „Die Entwicklung Argentiniens ist vielversprechend, doch die Grundlagen sind nach wie vor fragil. Ob sich Mileis dreistufiges Glücksspiel letzt lich auszahlt, wird weitgehend von den wirtschaftlichen Ergebnissen, der politischen Widerstandsfähigkeit und der Toleranz der Bevölkerung abhängen.“
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24 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2025
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