GELD-Magazin, Nr. 3/2025
Dollar: Kaum Alternativen
Schwacher Greenback. Zweifel am Status des Dol lar als Leitwährung sind nicht neu. Aktuell gerät er erneut durch Politik, Inflation sowie steigende Schul denquoten in die Diskussion. Und er präsentiert sich gegenüber anderen Währungen „weich“. Doch mit ei ner deutlichen, strukturellen Schwächung ist man gels überzeugender Alternativ-Währungen dennoch und weiterhin nicht zu rechnen. Die Deutsche Indus triebank analysiert: „Weder der Euro noch der chine sische Yuan bieten plausible Alternativen. Gold mag sich als Instrument zum Werterhalt qualifizieren, aber nur wenn Notenbanken durch anhaltend niedrige Zinsen Inflation schüren. An der Dominanz des Dol lar im Papiergeldsystem würde dies wenig ändern.“ Mehr zur Entwicklung des Greenback und einer möglicherweise prinzipiellen wirtschaftspolitischen Schwächung der Vereinigten Staaten erfährt man im Artikel ab Seite acht. Österreich. Das Team von BestBrokers hat Daten des World Gold Council für das gesamte Jahr 2024 und die ersten Monate 2025 analysiert und so die größ ten Käufer und Verkäufer von Gold in diesem Zeit raum ermittelt. Die Berechnungen zeigen, dass Ös terreich insgesamt über 280 Tonnen Gold verfügt. Legt man das auf den Goldbestand pro Kopf um, nimmt Österreich weltweit den zehnten Platz ein. Be zogen auf die Bevölkerungszahl entspricht das 30,44 Gramm pro Person, was Anfang Juni einem Wert von rund 2.885 Euro entsprach. In absoluten Zahlen ver fügt Österreich über die 21. größte Goldreserve welt weit. Das Edelmetall macht mehr als 65 Prozent der gesamten Devisenreserven des Landes aus, die der zeit auf rund 26,5 Milliarden Euro bzw. über 30,3 Milliarden Dollar geschätzt werden. Weiters interes sant: Österreich hat seine Goldbestände in den letz ten Jahren nicht aufgestockt. Gold: 30 Gramm pro Kopf
Ozeane: Vermüllt und überfischt
Weckruf. Am 8. Juni war der „Welttag der Meere“. Es gibt ihn, von der UN ins Leben gerufen, seit 2008 mit dem Ziel, auf die Bedrohung der Ozeane und ihre Bedeutung aufmerksam zu ma chen. Sie bedecken über 70 Prozent des Planeten, produzieren rund 50 Prozent des Sauerstoffs in unserer At mosphäre, speichern etwa 30 Prozent der CO₂-Emissionen, regulieren Wetter und Klima des Planeten und dämpfen letztlich die menschengemachte Kli makatastrophe. Abgesehen davon sind die Weltmeere für weit mehr als eine Milliarde Menschen die Hauptprotein- und somit Nahrungsquelle. Allerdings setzen Vermüllung (Abwässer, Plastik abfall, Klimawandel und Überfischung
den Meeren gehörig zu. Die „Deutsche Stiftung Meeresschutz“ urteilt: „Als Fol ge geht jetzt sogar der Leben spenden de Sauerstoff aus. Von 1960 bis 2019 büßten die Weltmeere mehr als zwei Prozent ihres Sauerstoffgehalts ein. Tendenz steigend. Gleichzeitig verdoppelte sich weltweit die Zahl der Todeszonen ohne Sauer stoff (dead zones) in Küstengebieten von 1960 bis 2007 auf mehr als 500. Auch die CO₂-Speicherkapazität der Meere geht weltweit zurück.“ Ein wei teres Problem lautet Versauerung, die se wirkt sich auch negativ auf unsere Nahrungsketten, die regionale Küsten fischerei, Aquakulturen und die Lebens mittelindustrie aus.
Zollstreit: Entspannung von Dauer?
Hin und her. Als Präsident Trump am „Liberation Day“ seine extremen Zölle ein führte, waren die Märkte verständlicherweise beunruhigt. Seitdem haben jedoch die Widerstandsfähigkeit des US-Arbeitsmarktes, über den Erwartungen liegen de Unternehmensgewinne und eine Deeskalation des Handelskrieges die Stim mung verbessert. Risky Assets haben sich erholt und die Anleiherenditen sind gestiegen. Beim Amundi Investment Institute meint man nun: „Ob diese Erho lung von Dauer ist, hängt von der Konjunkturentwicklung und der Klarheit der Handelspolitik ab. Bei Anleihen wird der Druck am langen Ende der Kurve auf grund der fiskalischen Probleme und der hohen Verschuldung – nicht zuletzt durch Trumps Steuerreform – insbesondere in den USA und Japan anhalten. Vorerst heben wir unsere Wachstumsprognosen für die USA, die Eurozone und China an, während wir die Inflationsprognose für die USA senken.“ Was Aktien betrifft, nehmen die Experten eine ausgewogene Haltung ein, mit einer Tendenz zu den globalen Märkten.
Ausgabe Nr. 3/2025 – GELD-MAGAZIN . 7
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